SC Grün-Weiß Vardingholt erster Altherren-Stadtmeister im neuen Jahrzehnt

Krechtings famose Rückrunde ermöglicht Vardingholter Erfolg

Rhede. Die Altherren des SC Grün-Weiß Vardingholt konnten am Samstagnachmittag, 4. Januar der ersten Stadtmeistertitel im neuen Jahrzehnt erringen. Bei den 31. Alte-Herren-Stadtmeisterschaften in der Halle, die im Namen des Stadtsportverbandes Rhede von der DJK Rhede ausgerichtet wurden, setzten sich die Vardingholter mit 9 Punkten gegen die Lokalrivalen des VFL Rhede (8 Punkte), des Gastgebers DJK Rhede (8 Punkte) sowie des SV Krechting (7 Punkte) am Ende der 12 Turnierspiele erfolgreich und verdient durch. Das notwendige Spielglück kam auch dazu. Vor Turnierbeginn rechneten die Vardingholter nicht damit. Denn mit nur zwei Torhütern und sieben Feldspielern stellten sie das zahlenmäßig kleinste Aufgebot. Dafür mit einem Durchschnittalter von 46,7 Jahren die bei weitem älteste und erfahrenste Mannschaft.

Wie in den Vorjahren wurden die Titelkämpfe mit Hin- und Rückspielen ausgetragen. Die Spielzeit betrug jeweils 10 Minuten. Die Spiele standen unter der Leitung der Schiedsrichter Zivomir Gerasimovski und Alfred Schütz, die nur eine Zeitstrafe gegen einen Spieler des SV Krechting aussprachen und ohne gelbe Karten auskamen, obwohl es doch einige heftige Zweikämpfe gab und die Spiele zum Teil recht umkämpft waren. Alle Mannschaften waren mit Ehrgeiz bei der Sache. Der Zuschauerzuspruch war gut, aber durchaus ausbaufähig.

Nachdem das Auftaktspiel zwischen Titelverteidiger DJK Rhede und VFL Rhede torlos endete, erzielte der Vardingholter Thomas Schlütter das erste Tor im neuen Jahr. Josef Wewering und Thomas Eiting waren die weiteren Torschützen zum sicheren 3-0 Sieg der Vardingholter gegen den SV Krechting. Im nächsten Turnierspiel geriet Grün-Weiß nach einem Abspielfehler von Norbert Schmitz bereits in der ersten Spielminute gegen die DJK in Rückstand, der trotz zahlreicher hochkarätiger Chancen und hervorragender Torwartparaden von André Nobermann nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Nachdem VFL mit 4-2 und die DJK mit 1-0 gegen Krechting siegten, waren die Vardingholter im letzten Vorrundenspiel gegen VFL bereits unter Zugzwang. Rainer Keiten-Schmitz gelang in der 8. Minute der Führungstreffer, doch VFL egalisierte in der Schlussminute mit einem Weitschusstreffer, als die Vardingholter Abwehr einen Moment nicht aufmerksam war.

Bei Halbzeit führte DJK mit 7 Punkten vor dem VFL (5), Grün-Weiß (4) und dem punktlosen SV Krechting. Die Krechtinger steigerten sich aber in der Rückrunde enorm und spielten zunächst 2-2 Unentschieden gegen GW Vardingholt. Dabei nutzten sie zwei Fehler von Torwart Thomas Schäpers gnadenlos aus. Erst in den Schlussminuten konnten Bernd Warners und Josef Wewering mit ihren Treffern zumindest ein Unentschieden sichern. Anschließend gewann Krechting gegen den VFL und die DJK Rhede jeweils mit 2-1 Toren. In den Spielen konnten sie endlich ihre Abschlussschwäche der Vorrunde ablegen und erreichten mit 7 Punkten den Spitzenplatz der Rückrunde. Und ermöglichten gleichzeitig, dass es im letzten Turnierspiel zu einem echten Finale kam.

Vor diesem lagen der VFL und DJK mit je 8 Punkten vor Grün-Weiß, dass 6 Punkte auf dem Konto hatte, nachdem es auch gegen die DJK nur zu einem 2-2 Unentschieden reichte. Nach der 1-0 Führung durch Josef Wewering drehte DJK das Spiel und ging mit 2-1 in Front. Erst in der Schlussminute erzielte Markus Stratmann den umjubelten und verdienten Ausgleichstreffer. VFL reichte ein Unentschieden zum Turniersieg, nachdem man im ersten Rückrundenspiel 2-0 gegen die DJK gewann; Vardingholt musste gewinnen. In der zweiten Minute kam der VFL nach einer gelungenen Einzelleistung zur Führung durch Andreas Behmer. Quasi im Gegenzug kam Grün-Weiß durch einen Weitschuss aus der eigenen Spielhälfte von Rainer Keiten-Schmitz an allen Spielern vorbei zum bejubelten Ausgleich. Und spielte sich in einen kleinen Rausch mit drei Toren von Josef Wewering, Norbert Schmitz und Bernd Warmers innerhalb von zwei Minuten. Die Entscheidung war gefallen, zumal auch das Glück auf Vardingholter Seite stand: bei einem doppelten Pfostenschuss des VFL, der zum 2-2 Ausgleich hätte führen können und einem anerkannten „Wembley-Tor“ von Norbert Schmitz zum 3-1. Groß war der Jubel bei Spielern, Betreuern und Vardingholter Fans nach diesem unerwarteten Coup!

Fotos: Horst Andresen
Text: Antonius Böing

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