Rhede-Vardingholt - Pünktlich zur Jubiläumssaison zum 40-jährigen Bestehen kehrt GW Vardingholt in die Kreisliga A zurück und richtet ab Dienstag die Stadtmeisterschaften aus.
Mit einem neuen Trainer Kim Weidig und einer eingespielten, verschworenen Mannschaft. Genau diese Geschlossenheit soll jetzt das Faustpfand im Kampf um den Klassenerhalt sein.
Rückblick: Im 30. und letzten Spiel der vergangenen Saison tüteten die Vardingholter in der Gruppe zwei der Kreisliga B durch einen 4:0 (3:0)-Heimsieg über den FC Grün-Weiß Lankern die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg ein. Und machten damit den dritten Klassensprung des Vereins rauf in die Fußball-Kreisliga A perfekt.
Beachtliche Torausbeute
Die Grundlage dafür war neben einer durchaus beachtlichen Torausbeute von 77 Treffern vor allem die mit insgesamt nur 26 Gegentoren sattelfesteste Abwehr der Liga. Und genau darauf baut Kim Weidig dann auch in der kommenden Spielzeit.
„Die Defensivarbeit und die mannschaftliche Geschlossenheit sind unsere Stärken. Die Jungs spielen seit Langem zusammen“, gibt Weidig zu Protokoll. Der 38-jährige Trainer war zuvor drei Jahre bei GSV Suderwick tätig, schaffte dort im Sommer 2023 den erstmaligen Aufstieg des Vereins in die Bezirksliga. Nach einem schwierigen Saisonverlauf trat Weidig im Februar bei den abstiegsgefährdeten Suderwickern zurück und wollte damit einen neuen Impuls für die Mannschaft setzen. Nutzte am Ende aber auch nichts, die Grenzstädter stiegen bekanntlich ab und werden somit in der kommenden Saison in der Kreisliga A ein Konkurrent für den Aufsteiger aus Vardingholt sein.
Mission Klassenerhalt
Bei der Mission Klassenerhalt vertraut der neue Trainer ganz auf das Aufstiegsteam. Und er kann dabei auch auf Niklas Hams setzen, der sicherlich einer der stärksten Torhüter in der neuen Liga sein dürfte. Hams hatte in der Vergangenheit Angebote von höherklassigen Vereinen vorliegen.
Vor dem 29-jährigen Schlussmann setzt Weidig auf eine Viererkette in einem favorisierten 4-2-3-1-System. Für den Offensivgeist der Mannschaft ist vor allem André Kortstegge zuständig. Der 34-Jährige unterstützt Weidig als Co-Trainer, ist auf dem Platz der Taktgeber im offensiven Mittelfeld und gleichzeitig Torjäger. Eine ganze Menge Aufgaben, in der vergangenen Saison war das für Kortstegge eher kein Problem. Mit 13 erzielten Toren avancierte der ehemalige Oberliga-Spieler (vier Einsätze für den VfL Rhede) und langjährige Bezirksliga-Spieler (für den SV Krechting) auch zum erfolgreichsten Torschützen seiner Mannschaft und war ein Garant für den so sehr herbeigesehnten Wiederaufstieg. Immens wichtig ist, dass Kortstegge verletzungsfrei bleibt und seine Mannschaft unterstützen kann. „Ich bin jetzt das zweite Jahr ohne Verletzung geblieben“, gibt sich Kortstegge da optimistisch.
Spielkultur im Angriff
Gezielt in Angriff nehmen will Kim Weidig ein Stück weit die Spielkultur seiner Mannschaft. Ein gepflegtes Passspiel soll es sein, denn „in der Kreisliga A muss man schon den Ball nicht mehr nur weit wegschlagen“, weiß Weidig. Logisch, dass da eine entsprechende Fitness die Grundlage dafür ist. Weidig will genau da dann auch den Hebel ansetzen.
Wenige Neuzugänge
In Sachen Neuzugänge ist die Liste recht übersichtlich. Vom Liga-Konkurrenten SC TuB Mussum konnte Paul Göring nach Vardingholt gelockt werden. Der 20-Jährige pendelte bei seinem bisherigen Verein zwischen zweiter und erster Mannschaft, absolvierte dabei knapp die Hälfte der Partien in der Kreisliga A. Göring ist für die Defensive vorgesehen, ist dabei „fit und athletisch und sehr zweikampfstark“, ist sich Weidig sicher. Aus der Jugend-Spiel-Gemeinschaft mit der DJK Barlo rücken Jan Wewering und Paul Schlusemann in den Kader der ersten Vardingholter Mannschaft. Letztgenannter stand dabei schon in der Aufstiegssaison zeitweilig im Kader der Senioren.
„Keine Hochkaräter“
„Wir haben keine Hochkaräter geholt“, sagt Weidig. Dabei führte Weidig schon früh Gespräche mit infrage kommenden Kandidaten. „Aber es war lange unklar, ob wir in der Kreisliga A oder B spielen werden.“ Die „Insellage“ des Stadtteils Vardingholt und die Konkurrenz in Rhede tun da ihr Übriges. Auf eins dürfte sich Vardingholt einstellen: „Als Meister hast du oft gewonnen. Das wird in der neuen Saison vielleicht nicht mehr der Fall sein. Und dann müssen wir stark genug sein, damit umzugehen.“ Für Weidig und seine Co-Trainer André Kortstegge und Kai Resing ist das aber eigentlich kein Problem. Denn der Mannschaftsgeist, siehe oben, ist schon längst aus der Flasche . . .
22.07.2024 Bocholter-Borkener Volksblatt
